Es gibt Orte auf der Welt, von denen existiert ein festes Bild im Kopf. Geprägt durch viele Fotos, Berichte, Geschichten. Stonehenge gehört dazu. Man kennt den Namen, ohne genau zu wissen was sich dahinter verbirgt ( ja gut, Steine…) oder wo sich dieser Ort eigentlich befindet. Ich finde es spannend, das Bild im Kopf mit der Realität abzugleichen. An diesem Dienstagmittag besteht die Realität aus einem riesigen Parkplatz vor einem großen Visitor Centre mitten in den grünen Hügeln der Grafschaft Wiltshire, etwas nördlich von Salisbury. Beim Buchen des Tickets muss man ein Zeitfenster angeben, der aber heute keine Gültigkeit hat, da sich der Besucheransturm offensichtlich in Grenzen hält. Es ist jedoch ein Hinweis darauf, was sich hier in der Hochsaison abspielen muss.

Die Ausstellung im Visitor Centre ist vielseitig, aber nicht überladen. Die Megalithen selbst liegen und stehen noch hinter dem nächsten Hügel verborgen. Man kann laufen oder einen Shuttlebus benutzen. Und dann wird das Bild im Kopf zur Realität. Nein, ich kann nicht zwischen den Steinen umherwandeln und die Magie mit den Händen spüren. Ich wandere in großem Abstand mit allen anderen um die Anlage herum und kann dabei die Reste des umgebenden Walls erkennen. Ja, es sieht beeindruckend aus. Die wirkliche Faszination entsteht aber erst bei genauerer Beschäftigung mit dem Thema, der Region, der Entwicklung der Anlage. Da habe ich noch ein bisschen was aufzuholen und kann dann das alte Bild im Kopf aus mehr Puzzleteilen neu zusammensetzen.