Campus Galli

Theoretisch hatte ich vorgesehen, in diesem Jahr in Guédelon vorbeizuschauen. Dort in Burgund wird eine Burg mit den Materialien und Techniken des Mittelalters gebaut. Da dies erfahrungsgemäß etwas länger dauert, verschob ich den Besuch guten Gewissens auf unbestimmte Zeit.

Um so freudiger überrascht war ich, als ich entdeckte, dass in der Nähe unseres schwäbischen Urlaubsortes ein ähnliches Projekt vor 7 Jahren das Licht der Welt erblickt hatte: Campus Galli bei Meßkirch. Hierbei handelt es sich um die Realisierung des St. Galler Klosterplans, den Mönche vor 1200 Jahren auf der Insel Reichenau gezeichnet hatten. Mit Werkzeugen und Materialien des Frühmittelalters entsteht nun diese Klosterstadt, absolut faszinierend!

Hier kann man gut erkennen, was alles für die Klosterstadt vorgesehen war und nun umgesetzt werden soll. Man kann die Handwerker bei der Arbeit beobachten, Fragen stellen und ihre Geduld bewundern. Ich sage nur: Seilherstellung… nach spätestens einer Stunde würde ich das Handtuch, äh Seil werfen.

Das sind die Schindelhersteller. Sie gehören der Gruppe festangestellter Handwerker an, die sich für das Projekt begeistern. Für das einfache Dach, das man unten auf dem Bild sieht, werden weit über 1000 Schindeln benötigt. Die Scheune, die noch gebaut werden wird, bekommt ein riesiges Dach. Daher hat man sich entschlossen, dieses mit Roggenstroh zu decken.

Die Klosterkirche ist das erste größere Gebäude auf dem Campus. Sie ist eigentlich nicht Teil des Klosterplans, sondern würde im Mittelalter nach der Errichtung der Steinkirche abgerissen werden. Das wird hier nicht passieren.

Außerdem zu sehen: Die Schmiedewerkstatt, Imkerei, Marktplatz (es gibt leckere Dinnele), Drechslerei, die Steinmetzwerkstatt und Details am Wegesrand. Es ist bestimmt interessant, in einigen Jahren wieder vorbeizuschauen und den Fortschritt zu bewundern.

Veröffentlicht von moggimobil

In den nächsten 11 Monaten möchte ich viel unterwegs sein, die meiste Zeit zusammen mit meinem Labrador. Das ist möglich geworden durch mein Sabbatjahr, das nun begonnen hat. Wer mag, kann mich über den Blog ein wenig dabei begleiten.

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