Mr Darcy

wohnt hier nicht. Chatsworth House war jedoch die Filmlocation für Pemberly, Mr Darcys Heim in der Verfilmung von Pride and Prejudice mit Keira Knightley und Matthew MacFadyen. In echt ist es mindestens so beeindruckend wie im Film. Dazu gehört ein riesen Landschaftspark, bescheiden Garden genannt.

Wo liegt Chatsworth? Gestern fuhr ich ca. 200 km in nordwestlicher Richtung und bin nun ungefähr im südöstlichen Bereich des Peak Districts. Das ist der älteste Nationalpark Großbritanniens.

Chatsworth House
Das im Hintergrund sind nur die Stallgebäude, heute Shop und Restaurant.

Sandringham

Die nächste Station war Sandringham, sozusagen das Ferienhaus der Queen. Hier verbringt sie jedes Jahr 6 Wochen um Weihnachten herum und wird dann von der Familie besucht. In der kleinen Kirche geht sie in den Weihnachtsgottesdienst. Da sie die Räume in Erdgeschoss, die man besichtigen kann, wirklich bewohnt, darf man dort keine Fotos machen. Dass ein toller Park zu dem Laden gehört, versteht sich von selbst.

Sandringham

Cambridge

Küste von Norfolk – Cromer

Cromer ist einer von vielen Ferienorten an der Küste von Cromer, wahrscheinlich ähnlich zu den Ferienorten am Ärmelkanal. Am Sonntag war hier einiges los! Auch bei 18°C, Nordwestwind und gelb-roter Flagge am Strand findet der Kinder-Surfkurs statt und Leute gehen schwimmen.

Blick vom Incleboro Hill auf West Runton und die Nordseeküste. Weitere Bilder kann ich zur Zeit wegen technischer Probleme nicht hochladen…

Canterbury-Cambridge-Cromer

Am frühen Samstagmorgen ist es in Canterbury noch ruhig. In einer Seitenstraße serviert ein Lokal Full Vegetarian English Breakfast draußen auf dem Gehweg. Offensichtlich ist es in den Morgenstunden ein Rentnertreff, so dass ich mit der älteren Pudelbesitzerin neben mir, die offensichtlich jeder kennt, einen kleinen Plausch halten kann. Zum Frühstück gibt es 2 wirklich leckere, dicke, getoastete und mit Salzbutter bestrichene Weißbrotscheiben. Dann packen wir unsere Sachen. Chester und ich sprechen noch über die politische Lage und er ist einigermaßen verzweifelt über die undemokratischen Entwicklungen. Wir reden über Demonstrationen und dass es diese nur in London gebe. Daran würde ich heute noch zurückdenken.

Nach Cambridge sind es ca. eineinhalb Stunden. Ich unterquere die Themse. Nach den stressigen Parkplatzerfahrungen in Canterbury fahre ich direkt den Park and Ride Platz an, wobei ich nicht weiß, ob der Hund im Bus mitfahren darf. Den österreichischen Maulkorb im Gepäck spreche ich den zuständigen Herrn in gelber Weste an. „My dear, if he is nice to me!“, meint er nur, strahlt mich an und tätschelt Marley den Kopf. Offensichtlich ist dieser bester Laune und knurrt nicht zurück… Auch der Busfahrer fragt nur kurz nach, ob es denn ein netter Hund sei. Gruß nach Österreich (Insider wissen, was ich meine). Höflich wie ich bin, frage ich den Herrn, neben den wir uns setzen, ob das für ihn in Ordnung wäre. Klar, wenn er nicht abgeleckt wird, sonst müsse ich ihm Seife spendieren. Alles klar. Marley verhält sich mal wieder vorbildlich, als würde er jeden Tag mit einem vollen Bus fahren. Überhaupt: Er wird ständig angeflirtet, angelächelt, gestreichelt, angeschnalzt…

Cambridge selbst ist natürlich wunderschön, ein College, eine Schule, ein schönes Gebäude, ein toller Park neben dem anderen, aber soooooo voll mit Menschen! Ich beglückwünsche mich zur P+R Entscheidung. Aus Richtung Marktplatz höre ich interessante Geräusche, die mich neugierig machen. Neben dem Markt mit tollen Ständen: Eine Demo! Für Europa! Gegen Boris Johnson! Empörte Briten! Toll! Wir lassen uns durch die Gassen hin zum Fluss treiben. Eine Hochzeitsgesellschaft wirkt wie zusätzliche Deko. Die Braut im Rolls Royce, die Damen mit Fascinator, wie aus einer Illustrierten. Später sehe ich die Gesellschaft noch einmal auf dem Fluss Cam in flachen Holzbooten, auf denen standesgemäßer Imbiss und Getränke serviert werden. Sehr romantisch!

Wir sind erschöpft und treten den Rückweg zum Parkplatz an. Ein Einkauf bei Waitrose und weiter geht es Richtung Nordosten an die Küste von Norfolk. Hier checken wir auf einem sehr schönen Campingplatz ein. Das moggimobil bleibt jetzt mal stehen, wir erkunden die Gegend zu Fuß. Fotos werden noch nachgereicht.

We did it!

War dann doch nicht so kompliziert wie gedacht. Na, wir waren ja auch top vorbereitet! Den Hund darf man sogar selbst scannen, damit es keinen Stress gibt. Dann ist alles ein bisschen wie auf dem Flughafen, nur dass man nicht läuft, sondern mit dem Auto abfährt. Und als Höhepunkt: 20 Minuten Bahnfahrt. Das war’s.

Keep left! Ist gar nicht so schwer, auch mit dem Steuer auf der richtigen Seite. Gewöhnungsbedürftig das Auf- und Abfahren auf der Autobahn und Rechtsabbiegen (ist ja eigentlich so wie unser Linksabbiegen…). Daher bin ich bei der Naviaufforderung „rechts abbiegen“ erstmal links abgebogen. Nach Dover ist es ja nicht weit und die Kreidefelsen sind wirklich ein bisschen toller als die französischen…

Warum eigentlich Großbritannien?

Schlechtes Wetter, schlechtes Essen, schlechter Brexit, verrückte Engländer und so weiter – jedem fällt doch etwas zum Reiseziel Großbritannien ein. Doch schlechter politischer Nachrichten zum Trotz verfügt die Insel über natürliche Schönheiten – den Nationalparks mit spektakulären Aussichten und einem offensichtlich gut ausgebauten Wandernetz (werde ich überprüfen). Außerdem: Lieben wir nicht alle die warmherzigen britischen Filme mit skurrilem Humor? Sämtliche Hugh-Grant-Filme, Billy Elliot, Sterben für Anfänger, Bridget Jones, Tatsächlich … Liebe und viele andere. Kult wie Harry Potter und James Bond. Die Outlander-Serien (gut, die Romanvorlagen sind von einer Amerikanerin… aber einige Drehorte werde ich mir ansehen). Und auf keinen Fall zu vergessen: Der Doktor und das liebe Vieh, die Tierarztserie meiner Kindheit und Jugend um James Herriot spielt in Yorkshire. Die Originalschauplätze durfte ich bereits vor zwei Jahren mit meinen lieben Freundinnen besuchen. Außerdem bietet die Insel einiges für Gartenfreunde, ich hoffe, euch bald Bilder dazu hier zeigen zu können.

https://www.google.com/url?q=https://www.visitbritain.com/gb/en/britains-national-parks-and-trails&sa=U&ved=2ahUKEwiUhZPLxajkAhV5QkEAHSmtA_AQFnoECAwQAg&usg=AOvVaw0n9TW0w_-ZYPZrlFOl5Kk1

Wir haben’s getan…

und sind am Dienstag, 27.8.2019 losgefahren. Um nicht die ganze Strecke bis Calais in einem durchzufahren, habe ich einen Stopp in Belgien eingelegt. Bei Theux (Nähe Spa, Nähe Lüttich) habe ich einen kleinen Campingplatz zum „Einsteigen“ in die Materie Campingplatz ausgewählt. Meine letzten Campingerfahrungen liegen ca. 25 Jahre zurück und waren nicht immer die besten… Die Hitze Rheinhessens verließ uns auch in Belgien nicht so ganz, aber ein bisschen „kühler“ war es schon, so dass wir eine relativ schattige Wanderung unternehmen konnten. Zum Frühstück wurde das Croissant ans moggimobil geliefert. Aber 40.- EUR fand ich ich trotz wirklich schönem Sanitärgebäude doch überteuert.

Insgesamt scheinen die Ardennen ein schönes Urlaubsgebiet zu sein.