Elend und Sorge

Keine Angst – es ist nichts passiert. So heißen zwei Harzer Orte, die heute auf meiner Runde lagen. Wie ich gelernt habe, kommt „Elend“ von „alia landa“, gemeint ist ein außer Landes einsam gelegener Ort. Der Ortsname Sorge kann laut Wikipedia vom mittelhochdeutschen Zarge (Grenze) abgeleitet werden, was ja auch passen würde. Die Tour und einige Bilder auf Komoot:

https://www.komoot.de/tour/t192414411?ref=atd

Totholz

Den ersten Blick auf die toten Fichtenwälder hatte ich vom Wurmberg aus. Riesige grau-braune Flächen ziehen sich zum Beispiel an den Hängen des Brocken hoch. Dann, bei einer Fahrt entlang der B4 wurde mir das Ausmaß noch deutlicher. Wie eine Armee aus riesigen Holzspießen säumen die abgestorbenen Fichten die Straße, teilweise durchgeknickt wie Zahnstocher oder gefällt und liegen gelassen. Der Wald des Harzer Nationalparks ist im wahrsten Sinne des Wortes in einer Umbruchssituation.

Was war passiert? Der ursprüngliche Wald des Harzes wurde z.B. für den Bergbau komplett abgeholzt und in Monokultur wieder aufgeforstet. Nach Stürmen, Trockenheit und Klimawandel geht es hier vor allem dem Buchdrucker, einem Fichten-Borkenkäfer, prächtig. Alte, kranke und schwache Bäume bekamen von ihm den Todesstoß versetzt und der Käfer konnte sich großflächig verbreiten.

Der Nationalpark nutzt diese Situation, um einen neuen „Urwald“ wachsen zu lassen. Totholz ist eine wichtige Nahrungsquelle und Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Deshalb greift man nicht ein. Nur in der Nähe von Straßen oder um Wanderer zu schützen, werden Bäume gefällt. Auf und mit Hilfe des Totholzes soll eine neue Baumgeneration heranwachsen. Das kann man auch schon beobachten.

In vielen Bereichen ist die Umwandlung sogar schon weiter fortgeschritten.

Auf den Brocken

Ab heute ist es Nicht-Sachsen-Anhaltern wieder gestattet, auf den Brocken zu wandern. Also nichts wie los, besser heute als morgen. Als Aufstiegsmöglichkeit wählte ich die Route von Schierke aus verschiedenen Gründen: Es ist die kürzeste. Sie soll am schönsten sein, da naturnaher Wanderweg. Alle wandern heute von der B4 (Torfhaus). Alle Gründe haben fast zugetroffen.

Die Route über den naturnahen Weg führt teilweise über Wurzelwerk, Steine und Felsen in verschiedensten Größen in mäßiger Steigung hinauf zur Brockenstraße. Naturnah heißt auch, dass es zunächst durch toten Wald geht (später mehr). Beim Endspurt auf der Brockenstraße trifft man dann auf alle.

Auf dem Gipfel herrscht heute perfekte Fernsicht. Kaum ein Wölkchen trübt den strahlend blauen Himmel, natürlich ist es windig. Jetzt zur Mittagszeit hält es sich in puncto Menschenmassen in Grenzen; beim Abstieg kommen mir jedoch noch sehr viele Besucher entgegen.

Als Abstiegsroute wähle ich die längere, aber bequemere Strecke nach Schierke. Sie führt sehr moderat durch den Wald hinunter, wird auf Dauer jedoch ein wenig eintönig und der Splitt-/Schotterbelag ist wahrscheinlich nicht so optimal für die Hundepfoten, aber Marley gibt sich mit einer gelegentlichen Kühlung der Beine in einem Bach zufrieden.

Im Harz

Mein Ausgangspunkt ist Braunlage. Die kleine Ferienwohnung ist hübsch und gemütlich, optimal ruhig und nah am Wald gelegen. Beim Wandern treffen wir nur wenige Leute, da ist „social distancing“ keine Kunst. Momentan darf man noch nicht aus touristischen Gründen nach Sachsen-Anhalt einreisen, das betrifft auch grenzüberschreitende Wanderer, Hinweise im Wald warnen. Das bedeutet für uns: Die Wanderung auf den Brocken ist ab dem 28. Mai möglich. Vorher: Trainingslager.

Wanderwege gibt es in Hülle und Fülle. Überall stößt man derzeit auf Forstarbeiten; der Wald des Nationalparks befindet sich in einer kritischen Umbruchs-/Umbausituation. Dazu eventuell zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Da Capo mit Corona

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ Dieses Zitat wird John Lennon zugeschrieben. Imagine … was würde er wohl zu den heutigen weltweiten Herausforderungen sagen?

Pläne sind eben dazu da, geändert zu werden und so musste ich den Plan, mit Marley und dem moggimobil noch einmal auf die Insel der Linksfahrer zu reisen, ad acta legen. Zum Glück ist das Reisen innerhalb Deutschlands wieder möglich und so wurde unser Reisegefährt mit neuem TÜV ausgestattet, gepackt und los ging’s. Die unbeschwerte Aufgeregtheit der ersten großen Reise im Spätsommer/Herbst war jedoch bei Abreise nicht vorhanden. Der Mund-Nase-Schutz, der auf der Ablage im Auto liegt, die am Boden stehenden Kraniche am Frankfurter Flughafen, die beständigen Corona-News lassen das fluffige Reisefeeling (noch) in den Hintergrund treten.

Es geht in den Norden der Republik. Niedrige Infektionszahlen sind ein Argument, aber es gibt auch hier etliche Orte, die ich schon immer mal besuchen wollte. Erste Station ist der Harz.

Hiwweltour Aulheimer Tal – Rheinhessenromantik

Heute führte uns der Weg endlich einmal weg vom Rhein Richtung Rheinhessische Schweiz zu einer weiteren Hiwweltour. Die Tour Aulheimer Tal startet in Flonheim und entzückt durch wunderbar abwechslungsreiche Wege, Landschaften und Aussichten.

Ein wahrer Höhepunkt der Tour auf dem Adelberg ist der Flonheimer Trullo (Plural Trulli). Es gibt insgesamt drei in der Region um Flonheim. Diese ca. 300 Jahre alten Weinbergshäuschen bzw. Schutzhütten erinnern an apulische Rundhäuser, daher der Name.

Trullo, erbaut in Kragbauweise

Was wir bisher noch nie gesehen hatten: Ein Weingut bietet Wein gegen Spende aus einem Erdkühlschrank an:

Insgesamt sehr schöne 14 km.

Gestrandet im Haus(halt)

„Unterwegs mit Hund“ erstreckt sich zur Zeit auf die Wege zwischen Rhein und Reben. Mittlerweile fand wieder unter gut organisierten Bedingungen das erste SHS-Training statt (Spürhundesport) und eine Fahrt zur Gärtnerei (Highlight!). Die Landesmutter ermutigt zu Ausflügen innerhalb des Bundeslandes und Ende des Monats sind nach derzeitigem Stand touristische Reisen in andere Bundesländer möglich. Also: Statt Wales nun der wilde Osten.

Kleiner Trost: Walisischen Käse essen statt Snowdonia erkunden

Der Nachrichtenblick nach Großbritannien lässt einen fassungslos zurück und ich denke an meine Begegnungen auf der Reise. Die Gespräche über den Brexit scheinen nun fast bedeutungslos…

Mit den Gedanken oft beim neuen, herausfordernden Alltag der Kolleginnen und Kollegen. In der Zwischenzeit…

Marley beim Suchen nach dem Feuerzeug im „Trümmerfeld“ – nichts vergessen in den letzten Monaten ! 🙂

Nächster Schritt: Das moggimobil über den TÜV bringen.

Nachtrag – Straßenhunde

Zwei Wochen sind seit meiner Rückkehr aus Südamerika schon wieder vergangen und die Welt ist eine andere geworden. Ergänzen möchte ich nur noch einige Bilder, die ich von Straßenhunden aufgenommen habe. Für uns und unsere Luxus-Hunde unvorstellbar, fristen sehr viele Hunde in Südamerika ein Leben auf der Straße, sind oft krank und vermehren sich unkontrolliert. Manche Leute stellen Futter vor die Tür oder die Hunde suchen sich ihr Fressen im Müll zusammen.